Worum geht es?
Sky ist siebzehn Jahre alt und hat einen großen Verlust erlitten. Zusammen mit ihrer Mutter muss sie nun nach Texas ziehen, auf der Ranch des Freundes ihrer Mutter beginnt ein neues Leben, dass sie eigentlich überhaupt nicht will.
Sie will mit niemanden etwas zu tun haben und nur ihr letztes Jahr auf der High School hinter sich bringen. Doch der extrem gut gelaunte Jeff, hat dabei andere Pläne. Beide kommen sich immer näher und irgendwann merkt auch Sky, dass Jeffs gute Laune eine Fassade ist, die große Narben verbirgt.
Meine Meinung
Verloren sind wir nur allein ist bereits das zweite Buch, dass ich von Mila Summers lesen und rezensieren durfte.
Für mich klang der Klappentext auf jeden Fall viel versprechend. Ich habe eine süße Love Story erwartet, mit viel Tiefgang. Vor allem das Cover, dieses wunderschöne Cover, konnte mein Herz schon beim ersten Anblick für sich gewinnen.
Leider muss ich jedoch zugeben, konnte mich die Geschichte nicht überzeugen.
Es begann schon damit, dass ich leider keinerlei Verbindung zu den Protagonisten aufbauen konnte und die Handlung für mich allgemein sehr oberflächlich und kitschig war. Aber beginnen wir doch erst mal bei den Protagonisten der Geschichte.
Sky ist siebzehn Jahre alt und musste schon einen großen Verlust erleiden, der ist zwar mittlerweile schon mehrere Jahre her, doch der schmerz sitzt für sie immer noch tief. Sie ist die meiste Zeit mürrisch, schlecht gelaunt und unhöflich, diese Launen rechtfertigt sie alle mit ihrem Verlust. Aus therapeutischer Sicht würde man sicher sagen „Dieses Mädchen ist depressiv.“, denn genau so handelt sie auch. Sie will niemanden an sich heran lassen und denkt die meiste Zeit nur daran, wie plötzlich „Der Verlust“ kam und was sie alles hätte anders machen sollen. Sie hat ihre kindlichen Banalitäten abgelegt und glaubt, dass sie es nicht verdient hat glücklich zu sein oder spaß zu haben. Auf der einen Seite handelt sie sehr erwachsen, die gewisse Dinge einfach anders bewertet als andere in ihrem alter. Auf der anderen Seite handelt sie wie ein pubertierendes Mädchen das maximal 13 Jahre alt sein kann.
Beide Seiten von ihr haben mich einfach stark gestört. Ich kann natürlich nach empfinden, dass ihr Verlust groß war, aber in Anbetracht der vergangen Zeit, finde ich es übertrieben immer noch sich im Zimmer zu verkriechen und alles und jeden zu hassen. Es hat mich auch einfach enttäuscht, dass Sky‘s Mutter nicht darauf bestand, sie in Therapeutische Behandlung zu geben. Wer sich Jahre lang so verhält wie Sky braucht einfach Hilfe um darüber hinweg zu kommen bzw. damit umgehen zu können. Stattdessen hat man das alles ignoriert und ihr alles durch gehen lassen.
Auch Jeff fand ich eher Oberflächlich, sein großes Geheimnis wirkte für mich eher gewollt und leider überhaupt nicht Tiefgängig. Ich glaube an diesem Punkt ist die Geschichte für mich auch hauptsächlich gescheitert. Keinerlei Verbindung zu den Protagonisten aufbauen zu können macht es einem nicht einfacher die Geschichte zu genießen.
Die Handlung selbst war für mich auch eher durchschnittlich. Eine Highschool Geschichte mit einem Ball, gemeinen Cheerleadern und natürlich Jeff als Quaterback der mit der hübschesten Cheerleaderin zusammen ist. Versteht mich nicht ich mag Highschool love stories, aber insgesamt war mir das dann doch zu viel kitsch.
Der Zeitpunkt an dem es bei Sky und Jeff ‚gefunkt‘ hat, hat mir am meisten gefehlt. Von einem auf den anderen Moment gestehen sie sich ihre ‚Liebe‘ die für mich irgendwie nie greifbar war. Diese „Momente“ an denen sie sich näher kommen, waren für mich irgendwie ziemlich komisch und ich konnte einfach keinen echten Emotionen aufgreifen.
Das die Geschichte aus zwei Perspektiven geschrieben wurde, fand ich in diesem Fall irgendwie auch eher störend. Zwar war ich manchmal froh eine Pause von Sky zu haben, doch leider hatte ich nie das Gefühl, dass der Perspektiven Wechsel der Geschichte was beigetragen hat.
Im Endeffekt habe ich einfach das Gefühl gehabt „zu alt“ für die Geschichte zu sein, dieses Drama, dass Sky teilweise an den Tag legte, brachte mich hauptsächlich dazu mit den Augen zu rollen. Ich denke, wenn man im alter zwischen 12 und 13 Jahren ist, könnte man die Geschichte vermutlich viel eher genießen und eventuell auch eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen.
Fazit
Leider kann ich für dieses Buch keine Empfehlung aussprechen, wenn ihr einen ähnlichen Buchgeschmack habt wie ich. Wenn ihr aber eher jünger seid und eine einfache liebes Geschichte lesen möchtet, dann könnte dieses Buch bestimmt was für euch sein.
Informationen zum Buch:
Titel: Verloren sind wir nur allein
Autor: Mila Summers
Verlag: One
Genre: Young Adult
ISBN: 978-3-8466-0094-8
Format: Paperback, EBook
Seiten: 423
Erschienen: 28.02.2020
Rezensionsexemplar: ja